Ambulante sozialpädagogische Angebote

Der Betriebsteil Ambulante sozialpädagogische Angebote bietet 

  • Ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige
  • Angebote der Jugendhilfe
  • Psychosoziale Betreuung

 

Ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige

Die Labora gGmbH bieten Angebote speziell für Jugendliche und Heranwachsende (14 – 21 Jahre) an, die straffällig geworden sind. Junge Menschen sollen stabilisiert und zu eigenverantwortlichem Handeln befähigt werden.

Soziale Trainingskurse

Die Sozialen Trainingskurse bestehen bei der Labora gGmbH seit 1993. Die Teilnahme erfolgt auf Weisung der zuständigen Jugendstaatsanwaltschaft und Jugendgerichten mit anschließender Zuweisung durch die Jugendhilfe im Strafverfahren oder eigeninitiativ durch die Probanden selbst, im Rahmen einer freiwilligen Teilnahme (nach Absprache mit dem Jugendamt). Die Dauer beträgt in der Regel sechs Monate. Sie kann ersatzweise oder parallel zu staatsanwaltlich/richterlich verhängten gemeinnützigen Arbeitsauflagen, Arresten, Geldauflagen erfolgen oder wird als Auflage einer zur Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe aufgegeben.

Zu den Zielen der Sozialen Trainingskurse gehören der Aufbau und die Entwicklung tragfähiger Beziehungen zwischen dem/der BetreuerIn und dem jungen Menschen, die Entwicklung eines realistischen Selbstbildes, die Auseinandersetzung mit Menschen und Situationen, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und Bestätigung von Leistungen, z. B. im Rahmen freizeitpädagogischer Aktivitäten, die Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten, eine regelmäßige Überprüfung und Erörterung von Entwicklungsfort- bzw. Rückschritten, die Motivierung zur Erfüllung gerichtlicher Auflagen, die Förderung von Toleranz, Respekt, Eigenverantwortlichkeit und Verantwortungsübernahme in sozialen Beziehungen sowie die Gesundheitsförderung, wie z. B. den Aufbau von Therapiemotivation bei Suchtgefährdeten und Abhängigen. Die Inhalte und Methoden der Sozialen Trainingskurse fördern die Entwicklung Jugendlicher und Heranwachsender durch soziales Lernen in der Gruppe.

Junge Menschen, die die Weisung oder Auflage erhalten haben, gemeinnützige Arbeitsstunden abzuleisten, können diese auch unter Anleitung und Begleitung in den Betriebsteilen der Labora gGmbH erfüllen.

Täter-Opfer-Ausgleich / Ausgleichsverfahren

Seit 2003 bietet die Labora gGmbH den Täter-Opfer-Ausgleich als sozialpädagogische Betreuung junger Straffälliger in Konfliktsituationen gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 7 und § 45 Abs. 2 Satz 2 Jugendgerichtsgesetz (JGG) an. Zum Verfahren gehören die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tun sowie ein Ernstnehmen der Opferbelange. Über die konkrete Schadenswiedergutmachung und Konfliktschlichtung hinaus (wie z. B. Schmerzensgeld oder Schadensersatzzahlungen, freiwillige Erbringung von Arbeitsstunden – auch teilvergütet – zur Schadensregulierung für das Opfer oder persönliche Entschuldigungen) sind weitere Ziele des Verfahrens u. a. die Opferbelange im Rahmen der Strafverfolgung stärker zur Geltung zu bringen, TäterInnen die von ihnen verletzte Norm zu verdeutlichen, strafende Reaktionen entbehrlich zu machen bzw. abzumildern und den Konfliktparteien zivilrechtliche Auseinandersetzungen um Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu ersparen bzw. hierbei ressourcenorientierte Hilfestellung zu leisten.

Anti-Aggressivitäts-Training

Das Anti-Aggressivitäts-Training wird seit 2005 von der Labora gGmbH angeboten und ist ein deliktspezifisches Gruppenangebot für Mehrfachgewalttäter. Ziele der Trainingsmaßnahme, deren Teilnahme sich über sechs Monate erstreckt, sind Abbau der Gewaltbereitschaft, Aufbau von Opferempathie und Übernahme der Verantwortung für die Taten. Die Teilnehmer setzen sich mit der Straftat und ihrem Gewaltverhalten und den damit verbundenen Gewaltauslösern sowie Rechtfertigungsstrategien auseinander. Sie reflektieren die Rolle des Opfers und deren Folgen. Zudem üben sie alternative Konfliktlösungsstrategien ein, um kritische Lebenssituationen zu bewältigen.

Betreuungsweisungen / Einzelbetreuungen

Die Betreuungsweisungen werden seit 2008 durchgeführt. Die intensive Einzelbetreuung soll gewährleisten, dass auch junge Menschen erreicht werden, die bereits mehrfach gravierende Straftaten begangen haben, sozial erheblich benachteiligt und/oder (noch) nicht gruppenfähig sind. Zu den Zielen des individuellen sozialen Trainings gehören der Aufbau und die Entwicklung tragfähiger Beziehungen zwischen dem/der BetreuerIn und dem jungen Menschen, die Entwicklung eines realistischen Selbstbildes, die Auseinandersetzung mit Menschen und Situationen, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und Bestätigung von Leistungen, z. B. im Rahmen freizeitpädagogischer Aktivitäten, die Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten, eine regelmäßige Überprüfung und Erörterung von Entwicklungsfort- bzw. Rückschritten, die Motivierung zur Erfüllung gerichtlicher Auflagen, die Förderung von Toleranz, Respekt, Eigenverantwortlichkeit und Verantwortungsübernahme in sozialen Beziehungen sowie die Gesundheitsförderung, wie z. B. den Aufbau von Therapiemotivation bei Suchtgefährdeten und Abhängigen.

Coolness-Training

Das Coolness-Training wird seit 2014 angeboten. Es ist für Jugendliche und Heranwachsende ausgelegt, die durch gewaltbereites Verhalten strafrechtlich in Erscheinung getreten sind sowie für strafunmündige Kinder mit (aggressivitäts-)auffälligem Sozialverhalten, die einen Hilfebedarf im Sinne des § 27 ff. SGB VIII geltend machen und an einem Coolness-Training teilnehmen möchten. Die Ziele liegen in der Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Stärkung von Kommunikationsfähigkeiten und der Verantwortungsübernahme. Die jungen Menschen sollen lernen, provoziert zu werden und trotzdem „cool“ zu bleiben – „Reden statt Schlagen“. Die Dauer des Trainings beträgt drei bis sechs Monate.

 

Angebote der Jugendhilfe

Peiner FamilienRat

Der Peiner Familienrat ist ein Angebot aus dem Zusammenschluss freier Träger der Jugendhilfe im Landkreis Peine und wird seit 2013 durchgeführt. Das Angebot fördert die Aktivierung familiärer Ressourcen und nutzt und stärkt die Problemlösungskultur der Familie. Die Familie erfährt Anerkennung ihrer Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Inhalt und Ziel des Angebots ist es, Raum für eine Lösungskultur und Lösungsideen in der Familie zu schaffen. Es werden Strategien und Handlungsansätze gefunden, die an die Lebenswelt der Familien angepasst sind, wodurch auch eine hohe Akzeptanz der Veränderungen in der Familie bzw. den beteiligten Lebensweltpartnern erreicht werden kann.

Sozialpädagogische Gruppenarbeit und Einzelbetreuung

Die sozialpädagogischen Angebote für straffällig gewordene junge Menschen nach dem JGG können auch über den freien Zugang im Rahmen von Hilfeplanverfahren in Anspruch genommen werden. (Informationen zu den Angeboten: Ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige).

 

Psychosoziale Betreuung

„Renasci“ – Psychosoziale Betreuung

Seit 2016 bieten wir die Psychosoziale Betreuung an. „Renasci“ richtet sich an erwerbsfähige Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, die im Leistungsbezug des SGB II stehen und eine intensive sozialpädagogische Unterstützung zur Bewältigung ihrer individuellen Lebenslagen, persönlichen/sozialen Problemfelder und besonderen Schwierigkeiten bei der Eingliederung in das Erwerbsleben benötigen. Im Zuge der Maßnahme werden Unterstützungsprozesse initiiert, die dazu beitragen, persönliche Hemmnisse hinsichtlich einer beruflichen Eingliederung abzubauen und eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

Ziel ist es, erwerbsfähige Leistungsberechtigte durch einen ganzheitlichen Ansatz zu unterstützen und ihnen die Integration in das Erwerbsleben zu ermöglichen, indem Vermittlungshemmnisse minimiert und Eingliederungs- und Teilhabechancen nachhaltig verbessert werden. Die Feststellung des Bedarfs einer psychosozialen Betreuung erfolgt durch das Jobcenter des Landkreises Peine.

Standort:
Kleine Schützenstraße 4
31224 Peine

Tel. 05171 – 29 48 101
      05171 – 29 48 102
Fax 05171 – 29 48 103
Email: s.kuhlmann@labora.de


Betriebsleitung:
Samira Kuhlmann